Lateinamerika, ein Insektenhotspot

Vortrag von Bähram Alagheband, Solothurn

Rund zwei Monate lang war Fotograf Bähram Alagheband in den Regenwäldern von Peru, Ecuador und Costa Rica unterwegs – im Insektenhotspot in Lateinamerika. Buckelzirpen die aussehen wie Ausserirdische, Raupen die an einen Fruchtgummi erinnern, Mistkäfer die mit ihren riesigen Hörnern gefährlich wirken oder Zikaden, die von einer tropischen Wespe kaum zu unterscheiden sind: Die Vielfalt ist unglaublich und die Geschichten, die sich hinter den tropischen Insekten verbergen, faszinierend. Bähram Alagheband erzählt von seinem Trip in entlegene Gebiet Lateinamerikas und liefert die passenden Bilder und Videos dazu.


Beitragsbild: Eine Raubwanze aus dem Manu Nationalpark, Peru. CC BY-SA 4.0 Bähram Alagheband, Solothurn, Schweiz.

Protokoll der Sitzung vom 04. 05. 2021

Entomologisches

Zoom-Vortrag von Stefan Hertwig, Bolligen: «Borneo, ein Eldorado für den Biodiversitätsforscher». Vortrag über das Biodiversitätsparadies Borneo

Der Referent ist Experte für Reptilien und am Naturhistorischen Museum Bern tätig. Das Borneo-Projekt fokussiert auf Frösche (www.frogsofborneo.org). Einleitend stellt Herr Hertwig die Geographie, Geologie und Biogeographie der Region Sundaland vor.

Die Erforschung der Frösche startete der Amerikaner F. Inger in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Damals waren etwa 160 Arten dieser Amphibien von Borneo bekannt. Die Vorbereitung jeder Expedition beginnt mit dem Einholen der zahlreichen notwendigen Genehmigungen zum Sammeln und zum Export des Materials. Das Thema der sog. Biopiraterie ist virulent. Das führt zu immer strengeren Gesetzen, welche die Forschung zunehmend erschweren.

Der Referent war schon an zahlreichen Stellen im malaysischen Teil Borneos unterwegs um die letzten noch vorhandenen Regenwälder zu untersuchen. Gemeinsam mit Studenten fing er nachts Frösche, welche sie am nächsten Tag präparierten und für den Transport vorbereiteten. Risiken der Feldarbeit sind die grossen, sehr aggressiven und mit schmerzhaftem Gift ausgestattete nachtaktiven Wespen sowie die berüchtigten Landblutegel. Auch gefährliche Baumschlangen und Königskobras sind gar nicht selten.

Eindrückliche Bilder zeigen entomologische und andere Beifänge der nächtlichen Exkursionen. Auch die Vielfalt von Schmetterlingen ist sehr ausgeprägt Darunter ist auch der bekannte Vogelflügler Trogonoptera brookiana. Landkrabben sind ebenfalls zahlreich vertreten sowie ausgesprochen exotische Käferarten. Elefanten kommen nur noch in kleinen Gebieten vor.

Um 1950 bedeckten Regenwälder noch die gesamte Insel. Heute sind davon nur noch Reste vorhanden. Diese bestehen auf der malaysischen Seite zudem –  abgesehen von zwei kleinen Nationalparks –  völlig aus Sekundärwäldern. Eine enorm grosse Fläche ist vollständig mit Ölpalmen-Monokulturen bedeckt.

Infolge der zahlreichen ökolgischen Nischen ist die Biodiversität der Frösche sehr gross, sie wird inzwischen auf 240 Arten geschätzt. Darunter sind Arten mit zahlreichen teils spektakulären Anpassungen, beispielsweise bei den Kaulquappen und der Entwicklung. Es gibt aber auch zahlreiche Arten mit Direktentwicklung (ohne Quappenstadium). Eine Art entwickelt sich z.B. in den Wasserreservoirs von Kannenpflanze.

Dem Vortrag über das Biodiversitätsparadies Borneo schliesst sich eine Diskussion über die ökologische Situation der Insel an.

Geschäftliches

Der Präsident erwähnt Überlegungen des Vorstands, eine Empfehlung zugunsten der Trinkwasserinitiative abzugeben. Herr Straumann stellt die ökologischen und landwirtschaftlichen Hintergründe des Themas vor. Er zieht das Fazit, dass die Ziele der Initiative grundsätzlich mit den Interessen des EVB übereinstimmen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Verbesserungen für die Biodiversität. Es werden einige engagierte Voten für die Unterstützung der Initiative vorgebracht. Es gibt aber auch andere Meinungen. Demnach sollte diese Unterstützung in einen wissenschaftlichen Kontext eingebaut werden. Oder der EVB solle diese Initiative generell nicht unterstützen. Auf Grund des kontroversen Stimmungsbildes soll das Thema am 18. Mai erneut diskutiert werdsen. Vorgängig erhalten die Mitglieder nähere Informationen.

Anwesende

32 Mitglieder, 4 Gäste, Total 36 Personen

Schluss der Sitzung

22:20 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht

Zischkaia josti: Ein neuer Tagfalter aus Venezuela

Für die Wissenschaft unbekannte Insekten gibt es wie Sand am Meer – das ist fast eine Binsenweisheit. Sie gilt jedoch nicht für gut untersuchte Insekten wie Tagfalter. Dort ist die Entdeckung einer noch unbeschriebenen Art nicht ganz so trivial. Bernhard Jost, langjähriges EVB-Mitglied, berichtet, wie ihm eine solcher Fund in Venezuela gelungen ist. Das Resultat, eine neuer Augenfalter mit Namen Zischkaia josti. Zischkaia josti: Ein neuer Tagfalter aus Venezuela weiterlesen

Lust auf Regenwald?

Vortrag von Dominik Hofer, Langnau i.E.

Der Regenwald ist das grösste, komplexeste, gleichzeitig aber auch eines der zerbrechlichsten Ökosysteme unserer Erde. Regenwälder sind Farben und Formen, Strategien zum Überleben, Tarnung und Täuschung, klein, gross, noch grösser, Kampf um Ressourcen, Fressen und Nichtgefressen werden und Symbiose.

Kommen Sie mit auf eine Reise durch die Regenwälder von Peru, Ecuador und Costa Rica! Schmetterlinge, Nachtfalter, Heuschrecken, Wanzen, Wespen, Käfer, Spinnen, Schlangen, Säugetiere und Vögel in allen Farben und Formen. Es hat für alle etwas dabei!

Gäste willkommen!


Beitragsbild: Der Vanillefalter (Agraulis vanillae) auf einer Blüte in Peru. CC-BY-SA 4.0 Dominik Hofer, Langnau i.E., Schweiz.

Protokoll der Sitzung vom 17.4.2018

Entomologisches

Vortrag unseres Mitglieds Theo Hofmann, Wengi b. Büren
Brunei und Malaysia

Der Referent berichtet in seinem von eindrücklichen Aufnahmen begleiteten Vortrag von einem vierwöchigen Aufenthalt auf Borneo vor etwa vier Jahren, den er dank einer einheimischen Bekannten organisieren konnte. Protokoll der Sitzung vom 17.4.2018 weiterlesen

Naturbeobachtungen zwischen Atlantik und Pazifik – Eine Reise nach Costa Rica

Vortrag von Bernhard Jost, Münsingen

Unsere Naturexpedition in Costa Rica beginnt in den Flachlandregenwäldern der Atlantikseite. Danach steigen wir hinauf in die Bergregionen von Monteverde mit seinen Nebelwäldern. Von dort führt unsere Reise in die Trockenwälder der Provinz Cuanacaste auf der Pazifikseite.

Die letzten Tage durften wir auf der Finca Hamadryas von Gabi und Paul Gloor im zentralen Hochland verbringen.

Gäste sind willkommen!


Bild: Fischertukan (Ramphastos sulfuratus), eine von sieben Tukan-Arten auf Costa Rica. CC-BY-SA-4.0 Bernhard Jost, Münsingen, Schweiz.