Protokoll der Sitzung vom 3.4.2018

Entomologisches

Vortrag unseres Mitglieds Felix Amiet, Solothurn
Die vielfältige Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt in Nordborneo

Der Referent besuchte im Januar 2017 zwölf Tage den malaysischen Teil der Insel Borneo. Er hielt sich dabei an einem Ort im Westen und an drei weiteren im Osten auf.

Sandakan ist eine moderne Stadt mit allem Komfort und chinesischem Einflüssen. Auch Inder, Indonesier und Europäer leben dort. Auf dem Markt gibt es ein vielfältiges Angebot und zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten.

Leider gibt es nur noch 5% des ursprünglichen Regenwaldes, ein Grossteil wurde durch monotone Palmölplantagen ersetzt. Die frühere nachhaltige Nutzung des Waldes findet nicht mehr statt. Trotzdem finden sich in den Waldresten immer noch zahlreiche interessante Lebewesen, doch sind diese meist gut versteckt oder getarnt.

Der Referent zeigt Bilder bizarrer Heuschreckenlarven sowie von Echsen und Fröschen. Kannenpflanzen bessern ihre Stickstoffversorgung mit dem Verdauen von Insekten auf. Eine Art dient auch als Brutstätte für einen Frosch. Die riesige Blüte der Rafflesia-Pflanze ist ebenfalls sehr beeindruckend

Tagfalter sind schwierig zu fotografieren, da sie sich vorwiegend in den Baumkronen bewegen. Bienen konnten kaum beobachtet werden, dafür jedoch der Riesengleiter Calugo sowie eine gleich hinter dem Hotel im Wald lauernde Tempelviper. Wildschweine waren ziemlich zutraulich.

Eine Auffangstation für Orang Utans versucht, diese Menschenaffen für die Auswilderung vorzubereiten. Das Problem ist jedoch der Waldmangel, der verhindert, dass diese Tiere freie Reviere finden können. So müssen sie weiterhin gefüttert werden.

In der Umgebung eines Golfhotels ist noch etwas Bergregenwald erhalten geblieben mit vielen Pflanzenarten und Insekten aber auch aggressiven Landblutegeln. Nahe der Stadt Mulu liegt eine riesige Fledermaushöhle aus dem jeden Abend ein gigantischer Schwarm ausfliegt. Apis dorsata, eine der grössten Honigbienenarten wird im Bild präsentiert, dazu landlebende Plattwürmer, die bizarre Stielaugenfliege, Laternenträger und Atlasspinner.

Die Ureinwohner wurden überwiegend in staatlich errichtete Häuser umgesiedelt und leben jetzt mehr schlecht als recht vom Verkauf von Handarbeiten an Touristen.

Letzte Station ist beim Kinabalu, mit 4095 m der höchste Berg der Insel. Neben den einheimischen Tieren finden sich dort auch unsere Spatzen. Säugetiere sind z.B. mit Sambar-Hirschen und 15 Eichhörnchenarten vertreten. In einem Park werden 700 Orchideenarten gezeigt. In einem nahegelegenen Flussdelta gelingen noch Beobachtungen eines seltenen Krokodils, von Eisvögeln und verschiedenen Affenarten im Sekundärwald.

Varia

Herr Gilgen hat einige Jahresberichte der Abteilung für Naturförderung mitgebracht. Hotelzimmer für den Vereinsausflug im «Aguille de Tza» nach sollten bald gebucht werden (www.latza.ch). Die Einladung erfolgt demnächst.

Tamara Spasojevic möchte dem EVB beitreten. Sie arbeitet zur Zeit am Museum mit Ichneumoniden. Der Antrag wird ohne Gegenstimme bewilligt.

Anwesende

34 Mitglieder, 9 Gäste, Total 34 Personen

Schluss der Sitzung

21:30 Uhr, der Sekretär, Martin Albrecht


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

%d Bloggern gefällt das: