Gelegentlich kreuzen sich im Freiland nahe verwandte Schwärmer-Arten – gegenwärtig im Berner Oberland, wo bereits das zweite Jahr in Folge Hybride gefunden werden konnten.
Von Schwärmern der Gattung Hyles ist bekannt, dass sich gewisse Arten kreuzen. In Zuchtversuchen wurde dies ausführlich studiert. Auch in der Natur kommen solche Hybride vor, vorausgesetzt, die Ausgangsarten sind entsprechend häufig. Dies trifft insbesondere auf den Wolfsmilch- (Hyles euphorbiae) und den Fledermausschwärmer (H. vespertilio) zu.
Der Wolfsmilchschwärmer ist in den Berner Alpen weit verbreitet und nicht selten. Der wärmeliebende Fledermausschwärmer hingegen ist bisher nur aus dem Haslital im Berner Oberland von zwei Stellen bekannt, wo er an der einen jedoch ausgesprochen häufig ist. In den Jahren 2017 und 2018 konnten jeweils Dutzende von Raupen auf kleinster Fläche beobachtet werden.
Hybride mit speziellem Aussehen
Die enge Verwandtschaft mit dem Wolfsmilchschwärmer führt manchmal zu Paarungen zwischen den Arten, was sich in ungewöhnlich aussehenden Raupen manifestiert. Typisch für Hybride sind merkwürdige Farbkombinationen und insbesondere ein kleines Horn (der Wolfsmilchschwärmer hat ein grosses, beim Fledermausschwärmer fehlt es ganz).
Die daraus entstehenden Falter (siehe Beitragsbild ganz oben) sehen auf den ersten Blick einer der Ausgangsarten ziemlich ähnlich, bei näherem Hinsehen erkennt man jedoch Unterschiede, z.B. eine verwaschenere Zeichnung.
Wir werden dieses interessante Phänomen im Blick behalten und schauen, ob solche Fälle auch in den kommenden Jahren wieder auftreten.
Quellen
Beitragsbild: Kreuzung aus Wolfsmilch- und Fledermausschwärmer. Die Zeichnungselemente der Hybride sind oft etwas verwaschen.
Alle Aufnahmen entstanden im Juli und August 2018 im Haslital, Berner Oberland, CC-BY-SA-4.0, Martin Albrecht, Bolligen Schweiz.